Ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz in der Intralogistik mit modularen NeoLog-Systemen, KLT-Behältern und optimalen Greifhöhen.

Ergonomie in der Intralogistik – Produktivitätsfaktor statt Komfortthema

Ergonomie ist in der Industrie etabliert. Was früher als Nebenthema galt, ist heute ein fester Bestandteil moderner Arbeitsplatz- und Prozessgestaltung. Viele Unternehmen haben entsprechende Maßnahmen umgesetzt – höhenverstellbare Arbeitstische, optimierte Beleuchtung, strukturierte Ablagen oder Schulungen zur körpergerechten Arbeit.

Doch in der Praxis zeigt sich häufig: Die ergonomische Gestaltung endet dort, wo sie eigentlich beginnen müsste – im Denken über den gesamten Prozess. Denn Ergonomie ist weit mehr als eine Frage der Haltung oder Arbeitshöhe. Sie ist ein Systemprinzip, das darüber entscheidet, ob ein Prozess dauerhaft stabil, effizient und menschlich bleibt.


Ergonomie endet nicht beim Körper

Die klassische Ergonomie konzentriert sich auf die physische Entlastung – auf Bewegungsfreiheit, Arbeitshöhen und Reichweiten. Das ist die Basis, aber kein Ziel. Ein Arbeitsplatz kann körperlich optimal gestaltet sein und dennoch unergonomisch wirken, wenn Abläufe unlogisch sind oder Informationsflüsse den Menschen überfordern.

Ein Beispiel aus der Praxis:
In einer Vormontage wurden Arbeitsplätze sorgfältig nach ergonomischen Kriterien eingerichtet – mit optimalen Höhen, Greifräumen und Beleuchtung. Trotzdem blieb die Produktivität hinter den Erwartungen. Die Analyse zeigte, dass die Materialversorgung unregelmäßig war und Mitarbeitende warten oder improvisieren mussten. Das System war körperlich ergonomisch, aber organisatorisch unergonomisch.

Ergonomie endet also nicht beim Körper. Sie beginnt dort, wo Mensch, Materialfluss und Informationslogik zusammenwirken.


Physische Ergonomie: Stabilität durch Bewegung

Bewegung ist kein Widerspruch zur Ergonomie – sie ist Teil davon. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz fördert wechselnde Haltungen und verhindert Zwangspositionen. Starre Maßvorgaben sind dagegen selten optimal, weil Tätigkeiten, Produkte und Schichten unterschiedlich sind.

Beispiel:
In einer Verpackungslinie wurden alle Tische auf eine einheitliche Höhe eingestellt, um Prozesse zu vereinheitlichen. Nach kurzer Zeit klagten viele Mitarbeitende über Ermüdung, vor allem in den Spätschichten. Nach Einführung höhenverstellbarer Arbeitsflächen und individuell angepasster Ablagen verbesserte sich nicht nur das Wohlbefinden – auch die Prozessleistung stieg messbar.

Ergonomische Stabilität entsteht also nicht durch Fixwerte, sondern durch Systeme, die Bewegung zulassen und Anpassung ermöglichen. NeoLog setzt deshalb auf modulare Arbeitsplatzsysteme, deren Maße und Ausstattung an reale Bewegungsprofile und Prozessanforderungen angepasst werden können – nicht umgekehrt.


Kognitive Ergonomie: Klarheit im Kopf

Je komplexer Prozesse werden, desto stärker wirkt sich die mentale Belastung auf Leistung und Fehlerquote aus. Kognitive Ergonomie sorgt dafür, dass Informationen verständlich, erreichbar und eindeutig sind.

Ein Beispiel:
In einer Endmontage werden Arbeitsschritte, Varianten und Prüfpunkte über ein digitales Assistenzsystem angezeigt. Das System erkennt den Fortschritt und blendet nur die Informationen ein, die im jeweiligen Moment relevant sind. Mitarbeitende müssen nicht mehr nachschlagen oder parallel prüfen – sie bleiben im Fluss. Das Ergebnis: geringere kognitive Belastung, weniger Fehler, konstantere Prozesszeiten.

Kognitive Ergonomie reduziert also nicht die Informationsmenge, sondern die mentale Reibung im Prozess. Displays, Sensoren oder Lichtsignale entfalten ihren Nutzen erst, wenn sie im natürlichen Wahrnehmungsraum integriert sind – auf Augenhöhe, blendfrei, logisch strukturiert.


Prozessbezogene Ergonomie: Ergonomie im Ablauf

Ergonomie endet nicht an der Arbeitsfläche. Auch der Prozess selbst bestimmt, wie belastend oder stabil ein Arbeitsplatz funktioniert. Ein Arbeitsplatz kann physisch perfekt gestaltet sein – wenn die Versorgung, Taktung oder Informationsweitergabe nicht passen, entsteht Unruhe.

Ein Beispiel:
In einer Montagelinie wurde ein neues Arbeitsplatzsystem eingeführt. Körperhaltung und Greifräume waren optimal, doch der Materialnachschub erfolgte in unregelmäßigen Abständen. Dadurch kam es zu Leerlauf, Zusatzgriffen und improvisierten Zwischenablagen – Belastungen, die im Planungsprozess zunächst unsichtbar waren. Erst mit einem taktgebundenen Materialfluss und der Anbindung an ein digitales Versorgungs-Tracking wurde der Ablauf stabil. Das Ergebnis: gleichmäßigere Bewegungsabläufe, weniger Unterbrechungen, höhere Prozessqualität.

Prozessbezogene Ergonomie bedeutet:
Nicht nur die Arbeitsstation, sondern den gesamten Ablauf ergonomisch zu denken – von der Versorgung über die Informationslogik bis zur Interaktion mit digitalen Systemen.


Digitale Unterstützung als Erweiterung der Ergonomie

Digitalisierung ist keine Gegenthese zur Ergonomie, sondern ihre logische Weiterentwicklung. Richtig eingesetzt, unterstützt Technik den Menschen dort, wo seine Aufmerksamkeit am wertvollsten ist – im präzisen, konzentrierten Arbeiten.

Ein Beispiel:
In einer Materialbereitstellung registrieren Sensoren automatisch, wenn ein Mindestbestand erreicht ist, und stoßen über das ERP-System den Nachschub an. Dadurch entfällt das manuelle Nachbestellen, und Mitarbeitende bleiben im ergonomischen Greifraum, anstatt Unterbrechungen oder Leerläufe auszugleichen.

Ebenso können Autonome Mobile Roboter (AMR) ergonomisch wirken, wenn sie Material in passender Höhe anliefern und Zwangshaltungen vermeiden. Technik ersetzt dabei keine Aufmerksamkeit – sie schafft die Rahmenbedingungen, in denen Konzentration und Präzision möglich bleiben.


Systemische Ergonomie: Die Verbindung von Mensch, Prozess und Technik

Ergonomie ist kein Einzelthema, sondern ein verbindendes Prinzip. Systemische Ergonomie versteht den Arbeitsplatz als Schnittstelle zwischen Mensch, Prozess und Technik – und optimiert diese Beziehung in alle Richtungen.

NeoLog entwickelt dafür Systeme, die:

  • physisch anpassungsfähig,
  • kognitiv klar strukturiert,
  • prozessbezogen abgestimmt und
  • digital erweiterbar sind.

Ob Kommissionierstation, Packplatz oder Montagelinie – die Ergonomie ist bei NeoLog immer der Ausgangspunkt, nicht das Nebenprodukt. Denn nur wenn der Mensch im System richtig positioniert ist, kann Technik entlasten und Prozessqualität entstehen.


Fazit

Ergonomie ist kein Nischenthema und längst mehr als körperliche Entlastung. Sie ist ein zentrales Gestaltungskriterium moderner Produktionssysteme. In vielen Unternehmen wird das Potenzial bereits erkannt, doch häufig noch nicht vollständig ausgeschöpft. Erst wenn Ergonomie physische, kognitive, prozessuale und digitale Aspekte verbindet, entfaltet sie ihre volle Wirkung – als Grundlage für Effizienz, Qualität und Stabilität.

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